Ticket zur Deutschen Meisterschaft im UWR

Ticket zur Deutschen Meisterschaft im UWR
Am 18. April stand in Dresden der letzte und alles entscheidende Spieltag der 1. Bundesliga Nord an. Neben Berlin BUR, die sich bereits im Vorfeld qualifizierten, hatten drei Mannschaften eine Chance, sich für die am 8./9. Mai stattfindenden Deutschen Meisterschaften in Bottrop zu qualifizieren: Hannover (4 Punkte Vorsprung, zweiter in der Tabelle), Paderborn (2 Punkte Vorsprung, dritter in der Tabelle) und das vor vier Jahren erneut ins Leben gerufene und auf Platz vier stehende Team der UniGöttingen/Waspo 08.
Das erste Spiel für Göttingen ging gegen die erst im letzten Jahr wieder aufgestiegene Manschaft aus Dresden. Diese standen bisher zwar auf dem letzten Tabellenplatz. Sie konnten allerdings nicht nur den ansonsten deutlich überlegenen Berliner die eine oder andere Schrecksekunde während der Saison verpassen. Das Spiel durfte daher nicht auf die leichte Schulter genommen werden; auch, weil Dresden den bekannten Heimvorteil hatte und eine entsprechende Mannschaftsstärke vorweisen konnte. Glücklicherweise ging die Waspo 08 recht schnell mit einem 1:0 in Führung. In der Folge jedoch wurde das Göttinger Spiel unkonzentrierter und jeder Ballverlust wurde durch flinke Dresdner in einen Tempo-Gegenstoß umgesetzt. Schlußendlich kam es dann doch zu einem Dresdner Gegenttor und man sah die Qualifikationschancen schwinden. Mit Müh und Not konnte sich Göttingen wieder etwas zusammenreißen und schlussendlich ein 1:1 über die Zeit retten.
Paderborn witterte seine große Chance, konnte Göttingen doch mit dem Untenschieden nur einen Punkt in der Tabelle gut machen. Die Rechnung ging aber aus Paderborner Sicht jedoch nicht auf. Die Mannschaft aus Dresden schaffte -  trotz des für sie dritten Spiels des Tages - ein Unentschieden gegen Paderborn, so dass die Paderborner die ersehnten drei Punkte für einen Sieg nicht sammeln konnten.
Für die Waspo 08 hieß es somit im alles entscheidenden letzten Spiel des Tages gegen Hamburg zu gewinnen und sich für die Meisterschaften in Bottrop zu qualifizieren. Deutlich defensiver eingestellt, die Erinnerungen an das erste Spiel zu Seite geschoben und hochmotiviert ging Göttingen gegen die Hamburger ins Wasser. Der Knoten platzte und Göttingen konnte Hamburg nahezu nach belieben dominieren, sicherte sich zügig die Bälle und konnte schlußendlich 10:0 gewinnen.
Zufrieden über den somit erreichten zweiten Tabellenplatz und die gesicherte Teilnahme an den Deutschen Meisterschaften konnte Göttingen das Elbflorenz und einen erfolgreichen Sonntag, der seinem Namen alle Ehre erwieß, hinter sich lassen.
Das Göttinger Unterwasserrugby Team hat die zur Zeit vergleichsweise homogene Spielerstärke genutzt. Mit finanziellen Investition von Seiten der Spieler und von Seiten des Vereins wurden zu Saisonbeginn skandinavische Turniere besucht, um sich mit stärkeren Mannschaften zu messen und andere Taktiken zu lernen. Das Training wurde strukturiert, die Spiele analysiert, um die wenige zur Verfügung stehende Trainingszeit so effektiv wie möglich zu nutzen. Es wurde über die Universität ein Trainglager veranstaltet, um Angriffsmöglichkeiten zu üben. Diese und andere Maßnahmen haben es in dieser Saison ermöglicht, im Bereich der Nordliga für die Deutschen Meisterschaften zu qualifizieren. Es ist ein großer Erfolg für das Göttinger Team. Es kann aber nur der Anfang und die Basis für die Zukunft sein. Die Mannschaften aus der West- und Südliga sind deutlich stärker einzuschätzen, die kommenden Saison wird nicht leichter und der Spagat zwischen neuen NachwuchsspielerInnen sowie erfahrenen SpielerInen, mit nationaler und internationaler Erfahrung, wird auf Grund der eingeschränkten Trainingsmöglichkeiten zunehmend schwerer.
Zusammengefasst konnte sich Göttingen in diesem Jahr jedoch so stark wie noch nie präsentieren. Das kaum zu Hoffen gewagte wurde Wirklichkeit: Die Deutschen Meisterschaften. Eine Situation jedoch nicht zum Ausruhen, sondern als Motivation für weitere und dringend notwendige, zukunftorientierte Anstrengungen.

M. Eckert, C. Dume, C. Olendrowitz, S.Russo