Unterwasserrugby

Beim Unterwasserrugby spielen wir im tiefen Teil eines Schwimmbeckens und versuchen einen Ball ins gegnerische Tor – ein Korb am Beckengrund – zu legen. Das wäre einfach, gäbe es nicht die andere Mannschaft, die das zu verhindern versucht.
In jedem Team sind sechs Menschen gleichzeitig im Wasser: zwei im Sturm, zwei spielen Verteidigung („Dackel“ genannt) und zwei Tor („Deckel“). Bis zu sechs WechselspielerInnen warten am Rand und tauschen die sechs im Wasser alle paar Minuten aus.
Das Spielfeld ist dreidimensional. Der Ball kann auch nach oben und unten gepasst werden und die SpielerInnen bewegen sich frei im Wasser. Das kann am Anfang sehr verwirrend sein. Die Sportart erfordert (und fördert) nicht nur Kraft, sondern auch Schnelligkeit, Beweglichkeit, Übersicht und Ausdauer.
Ist es nicht schwer, den Ball unter Wasser zu halten?
Nein, der Ball ist mit Salzwasser gefüllt und sinkt deshalb zu Boden, sobald er losgelassen wird.
Ist alles erlaubt?
Nein. Es darf nur die Person angegriffen werden, die den Ball führt. Und die Person, die den Ball führt, darf andere angreifen. Nicht erlaubt sind dabei das Festhalten der Ausrüstung, das Halten des Balles über Wasser, Kneifen, Treten, Schlagen, Boxen, am Korb festklammern sowie überhartes Spiel.
Was brauche ich für Ausrüstung?
Wir tragen neben Badebekleidung, Kappen, Flossen, Masken und Schnorchel. Für AnfängerInnen haben wir eine Leihausrüstung.
Neugierig geworden?
Komm gerne vorbei! Neue SpielerInnen sind immer willkommen! Mit Flossen, Maske und Schnorchel umzugehen, können wir dir beibringen.
Warum macht das so viel Spaß?
Finde es heraus und komm vorbei!

Vom 25. Juni bis zum 1. Juli fanden im norwegischen Stavanger die Europameisterschaften im Unterwasserrugby statt. Mit dabei TWG-Mitglied Hannes Treiber, der seine Leidenschaft für das Unterwasserrugbyspielen in Göttingen während seines Studiums entdeckte.
Die Vorrunde schloss Deutschland nach Siegen gegen Österreich, die Schweiz, Finnland und Dänemark souverän als Gruppenerster ab. Es folgten klare Siege im Viertel- und Halbfinale gegen Großbritannien und Finnland. Erst im Finale, wo erneut Dänemark wartete, wurde es wirklich spannend. Das Spiel blieb torlos nach regulärer Spielzeit und Verlängerung, daher musste das Strafwurfwerfen entscheiden. Zum Glück behielten die Deutschen die Nerven und die Oberhand: Europameister! Für die deutschen Herren war es der erste große Titel seit 12 Jahren.
Die übrigen Göttinger UWRugbies, die fast alle Spiele der EM im Livestream verfolgten, gratulieren der Deutschen Nationalmannschaft und natürlich unserem "Local Hero" Hannes.
Für Hannes ist das nächste Ziel jetzt die Weltmeisterschaft 2023 in Kanada.

(Text und Bild von Ralf Hedden und Hannes Treiber)

Hannes Treiber

Das Unterwasserrugbyteam hat beim Kurzfilmwettbewerb „Plötzlich alles anders“ der Freiwilligenagentur Göttingen den 1. Platz gewonnen. Thema war Engagement und Zusammenhalt in schwierigen Zeiten.

Hier geht es zu unserem Film: Unterwasserrugby im Lockdown