Schon zum dritten und hoffentlich letzten Mal seit Beginn der Pandemie hat der Turn- und Wassersportverein Göttingen von 1861 e.V. seine Mitglieder auch dieses Jahr wieder zur Hauptversammlung in die Sporthalle der Geschwister-Scholl-Schule eingeladen. Vorsichtshalber, denn bei den derzeit geltenden Corona-Regeln hätte man sich genauso gut im vereinseigenen und viel schöneren Sport- und Gesundheitszentrum am Kiessee zusammenfinden können. Diese Entwicklung war allerdings im Winter, als die Planungen anliefen und die Inzidenzen in die Höhe schnellten, überhaupt nicht vorherzusehen.
So herrschte denn während der gesamten Veranstaltung, zu der am Nachmittag des 7. Mai 67 Teilnehmerinnen und Teilnehmer erschienen waren, eine weithin gelöste Stimmung, die sich auch in den viel Zuversicht ausstrahlenden Rechenschaftsberichten des Vorstands bemerkbar machte. Die Vorsitzende Sylvia Binkenstein und der aus dem Amt scheidende “Schatzmeister“ Dieter Schwabe resümierten zwar noch einmal die gravierenden Folgen, unter denen der Verein aufgrund der massiven Einschränkungen des Sport- und Wirtschaftsbetriebs in den letzten beiden Jahren zu leiden hatte. Andererseits verwiesen sie mit Stolz darauf, dass die kritische Zeit nicht nur gut überstanden worden sei, sondern sogar zu Investitionen genutzt werden konnte, beispielsweise für die Einrichtung eines Milon-Zirkels oder die Renovierung des Groner Vereinshauses mitsamt dem Einbau einer neuen Heizung.
Als ideellen Gewinn hob die Vorsitzende den Betrieb des Corona-Testzentrums und die zweimalige Impfaktion zur Jahreswende hervor. Beide hätten dem Verein große und breite Anerkennung gebracht. Auch sportlich habe es Erfolge gegeben: Die Handball-Damen zum Beispiel stehen unmittelbar vor ihrem Wiederaufstieg in die Oberliga Niedersachsen und die gemeinsam von Kerstin Krumbach und unserer neuen Trainerin Inna Koucka betreuten Wettkampfschwimmer nehmen landesweit seit Kurzem den ersten Rang ein. Hinzugekommen ist im letzten Jahr mit Capoeira eine neue Kampfsportart und beim Gesundheitssport, um den sich Franziska Hoffmann kümmert, schreitet die rasante Entwicklung weiter fort. Claudia Arms, im September neu gewähltes Vorstandsmitglied für Öffentlichkeitsarbeit, schloss den insgesamt positiven Rück- und Ausblick ab, indem sie über erste Maßnahmen und Erfolge auf ihrem Gebiet berichtete: unter anderem Aktionen zur Erhaltung des Schwimmbades im Sportinstitut, die Wiederanknüpfung bei der Pressearbeit, Kontakte mit dem Hörfunk, Entwurf unserer neuen Werbekarten und – gemeinsam mit der Volleyballerin Kristina Walter – vielfältige Aktivitäten in den sozialen Medien.
Vor diesem Hintergrund und angesichts der Tatsache, dass die Kassenprüfer den dafür Verantwortlichen eine vorschriftsmäßige Buchhaltung attestierten, war es keine Überraschung, dass alle anwesenden Mitglieder für die Entlastung des Vorstands votierten. Ebenso einstimmig verliefen auch die im Anschluss daran durchgeführten turnusmäßigen Wahlen. Als Vorsitzende wurden Sylvia Binkenstein und in Abwesenheit die beiden Vorstandsmitglieder Klaus Pense (stellvertretender Vorsitzender/Sport) sowie Franziska Hoffmann (Gesundheitssport) in ihren Ämtern bestätigt. Da Dieter Schwabe nach nunmehr 22 Jahren ehrenamtlicher Tätigkeit für eine erneute Wiederwahl nicht mehr und ein Nachfolger noch nicht zur Verfügung steht, bleibt das Amt des Vorstandsmitglieds für Finanzen vorerst vakant. Neu in das Kassenprüferteam wurde Helmut Schimk gewählt, dem Ältestenrat gehören für die nächsten zwei Jahre an: Renate Bank, Christa Brucker, Bernd-René Gebhardt, Peter Peters, Ursel Spörhase, Joachim Sterr und Gundel Utermöhlen.
Der von dem stellvertretenden Vorstandsmitglied für Finanzen Helmut Illie präsentierte und erläuterte Haushaltsentwurf für das laufende Geschäftsjahr 2022 wurde ohne Gegenstimmen und Enthaltungen angenommen. Der Verein steht wirtschaftlich gesund da. Um aber die Qualität der Arbeit in allen Bereichen auch weiterhin zu sichern, wurde eine maßvolle Anhebung der Mitgliedsbeiträge beschlossen, die allerdings erst zu Beginn des nächsten Jahres wirksam wird.
Dass Vereinstreue selbst oder gerade in unstetigen Zeiten immer noch etwas gilt, zeigte sich wieder einmal an den üblichen Ehrungen. Von den insgesamt 62 dazu eingeladenen Mitgliedern waren erschienen und wurden ausgezeichnet: Hedwig Holtkamp-Lüke, Sigrid Söllick, Antje Vogeley und Eva-Maria Wittig für 15 Jahre, Marion Alfei, Bärbel Fraatz und Richard Knoll für 25 Jahre sowie Karl Dennl, Annemarie Heinemannn, Mike Kehler, Dieter Schwabe und Doris von Sierakowski für 40 Jahre Zugehörigkeit zum Verein. Schon 50 Jahre sind dabei: Hedwig Germann und Rolf Nietzold (siehe Foto, es fehlt Antje Vogeley).
Der abschließenden Einladung der alten und neuen Vorsitzenden Sylvia Binkenstein zu einem kleinen Umtrunk im Vereinshaus in Grone folgte ein großer Teil der Anwesenden. Sie alle haben diesen Entschluss sicherlich nicht bereut. Denn die umgestaltete, nunmehr barrierefreie, zu dieser Stunde sonnengeflutete Terrasse bot ein Ambiente, wie es nicht besser hätte sein können für anregende Gespräche bei guter Laune und ein wohlgefälliges Miteinander – kurzum für den schönen Ausklang eines rundum gelungenen Nachmittags.