Das hat es wohl noch nie gegeben – dass ein Göttinger Sportverein den Oberbürgermeister der Stadt für dessen 40jährige Mitgliedschaft ehren durfte. Nur wenige unter den insgesamt 94 Teilnehmerinnen und Teilnehmern der am letzten Samstag über die Bühne gegangenen Hauptversammlung wussten, dass Hans-Georg Köhler dem TWG angehört, und glaubten zunächst an einen Abschiedsbesuch des Geehrten, der ja tatsächlich Ende Oktober sein Amt niederlegen und danach vielleicht etwas mehr Zeit haben wird, seine Teilhabe am Vereinsleben auch mit der Nutzung des einen oder anderen Sportangebots zu unterstreichen.
Die Mitglieder, die auf 40 Jahre Vereinszugehörigkeit zurückblicken können, stellten den zweitgrößten Block innerhalb der Ehrengalerie. So viele, nämlich 17, waren es noch nie auf einen Schlag gewesen, was angesichts der heutzutage weitverbreiteten Unstetigkeit erfreulich ist. Im üblichen Rahmen bewegte sich hingegen die Zahl 34 bei der Gruppe derer, die für 15 Jahre Treue geehrt wurden. 14 Mitglieder gehören schon 25 Jahre dem Verein an und weitere 5 sind sogar 50 Jahre mit dabei: Annegret und Jürgen Hammel, Helga und Wolfgang Hogrefe sowie Anni Krengel, die aber leider nicht kommen konnte. Alle wurden zu Ehrenmitgliedern ernannt.
Und es gab noch etwas bisher wohl nie Dagewesenes: Sylvia Binkenstein, die im Vorjahr an gleicher Stelle – in der coronabedingt erneut als Versammlungsort genutzten Sporthalle der Geschwister-Scholl-Schule – Jürgen Hammel als Vorsitzenden abgelöst hatte, führte in so rasantem Tempo und mit so viel Geschick durch die Tagesordnung, dass alle Punkte in gut 50 Minuten abgehandelt waren. Dabei blieb sogar noch Zeit für eine Kurzvorstellung der Randsportart Unterwasserrugby durch Abteilungsleiterin Eva Noack.
In ihrem Rückblick auf das vergangene, wiederum durch einen langen Lockdown geprägte Jahr konnte Sylvia Binkenstein nicht ohne Stolz darauf verweisen, dass diese schwierige Periode von allen hervorragend gemeistert worden sei. Ihren ausdrücklichen Dank sprach sie den ÜbungsleiterInnen für ihr Online- oder Einzeltraining aus, der Cheftrainerin Kerstin Krumbach für die frühzeitige Wiederaufnahme des Leistungsschwimmens und überhaupt allen Mitarbeiterinnen in der Geschäftsstelle, die unglaublich viele Anfragen und Anmeldungen beim Hochfahren des Sportbetriebs zu bewältigen hatten.
Des Weiteren lobte sie den unermüdlichen Einsatz, den eine gut eingespielte Mitgliedertruppe bei der Renovierung des Groner Vereinshauses gezeigt hat, und hob die vorzügliche Arbeit im Testzentrum hervor, für die das zunächst von Kerstin Krumbach und dann von Claudia Arms geleitete Team viele positive Rückmeldungen aus der Bevölkerung erhalten hat. Und schließlich gab sie bekannt, dass der Verein erstens mit Inna Koucka eine schon international tätige Schwimmtrainerin verpflichten und zweitens den Sportbereich mit der Einstellung von Franziska Hoffmann (Rehasport) sowie Maren Schulz (Leistungssport und Fitness) deutlich aufwerten konnte.
Abgerundet wurde das insgesamt sehr positive Bild durch Schatzmeister Dieter Schwabe, der in seinem Bericht zur Freude aller Anwesenden darlegte, dass der Verein auch in finanzieller Hinsicht gut durch die schwierige Zeit gekommen ist.
Bei den üblichen Vorstandswahlen wurden in ihrem Amt bestätigt und für zwei Jahre wiedergewählt: Karl-Heinz Bsufka (Stellvertretender Vorsitzender), Gisela Bunzel-Wachenhausen (Vorstandsmitglied für Sport) und Helmut Illie (Stellvertretendes Vorstandsmitglied für Finanzen). Das seit letztem Jahr vakante Amt für Liegenschaften und Recht wird nun Jan-Dirc Krumbach bekleiden. Mit Gerd Bode, der inzwischen in der Nähe von Osnabrück wohnt, ist ein langjähriges und sehr verdienstvolles Vorstandsmitglied ausgeschieden. Gerd wird dem Verein aber weiterhin unterstützend zur Seite stehen. Sein Amt als Vorstandsmitglied für Öffentlichkeitarbeit hat Claudia Arms übernommen und für Silke Dudda, die ebenfalls ausgeschieden ist, wird sich nun Franziska Hofmann um den Gesundheitssport kümmern. Damit ist der Vorstand sehr gut aufgestellt und kann den kommenden Aufgaben zuversichtlich entgegensehen.
Dazu gehört auch die Planung und Realisierung eines Anbaus direkt an das bestehende, am Kiessee gelegene Gebäude. Diese Erweiterung ist, wie Sylvia Binkenstein gegen Ende der Versammlung ausführte, unbedingt notwendig, um mehr Platz für die Geschäftsstelle und die dort Tätigen zu schaffen und damit auch den Besuchern ein Ambiente zu bieten, das den Ansprüchen eines modernen, im Wachstum begriffenen Vereins gerecht wird. Laut einstimmigem Votum darf der Vorstand das Projekt erst einmal bis zur Baugenehmigung vorantreiben. Anschließend wird es weitere Beschlüsse geben.