Waspo 08 bei der 40. Deutschen Meisterschaft im Unterwasserugby:
Wachablösung im Norden
Am vergangenen Wochenende war es wieder so weit. In Oberhausen fand die 40. Deutsche Meisterschaft im Unterwasserrugby statt und mit dabei das Team der Waspo 08 Göttingen. Die Göttinger hatten sich in der Liga Nord nach einer sehr starken Saison den zweiten Platz hinter BUR Berlin gesichert und sich somit zum zweiten Mal in Folge für die Deutschen Meisterschaften qualifiziert. Doch so vergleichsweise leicht wie man sich gegen die Gegner in der 1. Bundesliga Nord durchgesetzt hatte sollte es nicht werden. Die anderen Mannschaften, also jeweils Platz 1 bis 3 der 1. Liga West und Süd, dominierten in den letzten Jahren die DM. In der Gruppe B spielten, neben der Waspo, noch der amtierende Meister TC Bamberg, die FS Duisburg und der STC München.
Das Auftaktspiel zwischen Göttingen und Duisburg entschied sich unglücklicherweise recht schnell in der ersten Halbzeit zugunsten der Duisburger, welche mit einigen schwungvollen Angriffen die noch etwas ungeordnete Verteidigung der Göttinger durcheinander wirbelten und mit fünf Zählern in die Halbzeitpause gehen konnten. In der zweiten Halbzeit spielte die Waspo deutlich aggressiver und kämpfte verbissen um jeden Ball, sodass Duisburg immerhin nur noch ein Tor gelang. Auch gegen den Titelverteidiger aus Bamberg und die Mannschaft aus München war den Göttingern kein Sieg vergönnt.
Nach den etwas ernüchternden Ergebnissen des ersten Tages startete das Team der Waspo mit neuem Mut und zwei nachgereisten Spielern in den neuen Tag, wo es nunmehr um die Plätze 5 bis 8 ging. Von der etwas zu hoch ausgefallenen Niederlage gegen Krefeld ließ sich die Mannschaft allerdings nicht beeindrucken und legte ihre gesamte verbliebene Kraft in das Spiel gegen Berlin. Die Männer von der Spree hatten die letzten Jahre die Nordliga nach Belieben dominiert und sich auch bei der DM stets schlagkräftig präsentiert. Bereits drei Wochen zuvor konnten sich die Göttinger am letzten Ligaspieltag in Dresden gegen Berlin mit 4:0 durchsetzen und waren somit guter Dinge, erneut einen Sieg einfahren zu können. Beflügelt durch den Gedanken der lange unangefochtenen Nummer 1 im Norden endlich den Rang ablaufen zu können drehten die Göttinger noch einmal richtig auf. Doch schon kurz nach Anpfiff der Schock, Berlin punktete zum 1:0. Unverzagt begann ein Sturmlauf auf des Berliner Tor, welcher vor der Halbzeit dann auch mit zwei wunderschönen Toren zum 2:1 Pausenstand belohnt wurde. In der Halbzeit hielt Mannschaftskapitän Ralf Hedden eine flammende Ansprache und spornte alle Teamkollegen noch einmal zu Höchstleistungen an. Das Resultat davon war ein von Sebastian Russo phänomenal gehaltener Strafwurf, der so die Führung bewahrte und die Berliner nachhaltig demoralisierte. Kurz vor Ende des Spiel gelang ein wunderschöner Konter von Hecke Degering, der Verteidigung und Torwart der Berliner im Luftblasenwirbel seiner Flossen hinter sich zurückließ und das Tor zum Endstand von 3:1 markierte. Die Sensation war perfekt: Göttingen schlägt Berlin auch bei der DM und erringt somit ehrenvoll den 7. Platz.
Zusammenfassend hat sich die Waspo bei den Deutschen Meisterschaften im Unterwasserrugby sehr positiv präsentiert und den kontinuierlichen Aufwärtstrend seit Wiedergründung der Mannschaft eindrucksvoll unterstrichen. Nach der Wachablösung im Norden ist das nächste Ziel eindeutig im deutschen Unterwasserrugby ganz vorne mitzuspielen und auch den Süd- und Westmannschaften Paroli zu bieten. Und wer weiß – wenn es so geht heißt der Deutsche Meister 2017 vielleicht sogar Waspo 08 Göttingen.
Felix Herberhold, Hannes Treiber; 30.05.2011
40. Deutsche Meisterschaft im Unterwasserugby
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- Geschrieben von Mathias Göbel
- Kategorie: Uncategorised