von Conny Bode, 5. März 2011
Wie war die Frage im Oktober, was machen die Kanuten im Winter? Die, die ihre Boote nicht eingemottet haben, fahren am 25. Februar 2011 zur Winter- Saale- Fahrt. In diesem Jahr waren es aus Südniedersachsen vier Mutige von der Waspo 08 Göttingen und zwei vom Nachbarverein GPC. Wie immer war die Anreise in die Jugendherberge Bad Sulza am Freitagnachmittag und wie jedes Jahr gab es unterwegs Umleitungen. Aber zum Abendessen, es gab Eisbein mit Sauerkraut und Klößen, waren alle rechtzeitig da.
Später wurde ein Bericht der 23. Winter-Saale-Fahrt, gedreht vom MDR sowie der Film einer Paddeltour 2010 in Sibirien gezeigt, die großen Zuspruch fanden. Dann war bald Nachtruhe angesagt, denn Samstagmorgen musste die erste Gruppe um sieben Uhr beim Frühstück sein. Das Programm für den Tag sah so aus: Mit den Autos nach Jena zum Kanuverein Jenaer Glaswerke, wo freundlicherweise jedes Jahr der Start stattfinden kann, dann eventuell die Autos nach Camburg versetzen und um 10 Uhr ist die offizielle Fahrteneröffnung. Jan Fröhlich vom SC Berlin Grünau, Organisator der Veranstaltung, begrüßte alle und verkündete den neuen Teilnehmer-Rekord: 110 "Paddelverrückte" waren es in diesem Jahr. Mehr können es aber auch nicht werden, denn es gibt keine freien Betten mehr in der Jugendherberge und im Klosterhof nebenan. Nach der Begrüßung ging es dann bei herrlichem Sonnenschein und Temperaturen um fünf Grad Saale abwärts Richtung Golmsdorf, wo im Gasthof "Zum Gleistal" das Mittagessen auf die Paddler wartete. Die Brücke an der Ausstiegsstelle zur Mittagsrast forderte wieder ihre Opfer. Quer liegendes Holz vor den Brückenpfeilern und damit nur eine schmale Durchfahrt, wurde drei Paddlern zum Verhängnis.
Nachdem sich alle gestärkt und ausgeruht hatten, wurde die Fahrt fortgesetzt. In Camburg blieben die Boote wieder neben dem Sportplatz liegen und jeder machte sich auf den Weg in die Jugendherberge, wo am Abend die große Bierverköstigung auf dem Plan stand. Denn jeder Teilnehmer sollte doch zwei Flaschen Bier aus seiner Region mitbringen und dann wurden nach dem Essen, es gab Thüringer Rostbrätel und Bratwurst, die Flaschen gezählt. Das Ergebnis: REKORD! 175 verschiedene Sorten Bier (nur nach deutschem Reinheitsgebot) standen auf dem Tisch, die nun beim Winterfeuer probiert und ausgetrunken wurden. Für einige wurde die Nacht etwas kurz, denn am Sonntagmorgen gab es wieder um sieben Uhr das Frühstück, dann mussten die Betten abgezogen werden und anschließend die Autos nach Bad Kösen vorgebracht werden, denn von dort fuhren alle nach Hause. Bei leichtem Schneefall in Camburg überreichte Jan fünf Kenterorden und verabschiedete alle bis zur 25. Winter- Saale- Fahrt.
Nochmal zwei Stunden paddeln und dann war in Bad Kösen die 24.Winter-Saale- Fahrt zu Ende. Nachdem die Boote aufgeladen waren, begann für jeden die Heimreise und für viele, auch den Göttingern ist klar: Bei der 25. W-S-F sind sie wieder dabei.