Schwimmfreizeit in Bad Sachsa

Ein Trainingslager unter dem Motto: „Wo ist eigentlich Anton?“

Gleich am zweiten Ferientag, am Samstag, dem 19.3.16, machten sich die WK 4 und die WK 3 auf den Weg ins Trainingslager nach Bad Sachsa. Das Besondere daran: Aus der WK 4 waren nur ein einziger Junge, Anton, und vier Mädels (Katharina, Anna D., Olivia und Stine) mitgekommen. Aber kein Problem: Anton wurde auch bei den Jungen der WK 3 (Thorben, Michel, Silas und Daniel), in deren Zimmer er zunächst untergebracht war, herzlich aufgenommen. Doch natürlich suchte Anton auch immer wieder die Gesellschaft der Mädels aus seiner Gruppe. Das sorgte dafür, dass er sowohl beim Essen, als auch zimmertechnisch fleißig zwischen beiden Gruppen pendelte. So kam es zu der Situation, dass immer, wenn Darja oder Nico nach Anton suchten, sie an der falschen Stelle guckten und es unweigerlich zu der Frage kam: „Wo ist eigentlich Anton?“
Das dritte Zimmer wurde von den sechs Mädels der WK 3 (Johanna, Lotta, Anna R., Judith, Joy und Lisa) bewohnt. Dazu muss man sagen: Es gab keine Nacht, in der mehr als fünf der sechs Betten belegt waren. Zuerst teilten Lotta und Judith schwesterlich ein Bett, um Spinne Theodor zu entgehen, danach schlief Johanna vor Aufregung wegen des bevorstehenden Geburtstags lieber mit bei Lotta im Bett. Im Zimmer der WK 4 war das Schlafen gehen immer völlig unproblematisch. Im Gegenteil: Insbesondere Anna D. und Olivia fielen durch ihr frühzeitiges zu Bett gehen positiv auf.
Leider entpuppte sich gleich der Weg vom Auto zur Jugendherberge als sehr gefährlich: Michel kontaktierte unfreiwillig den Boden mit dem Handgelenk. Wie gut, dass unter den hinbringenden Eltern eine Ärztin war, die nach eingehendem Abtasten aller erdenklichen Bruchstellen, die Wahrscheinlichkeit für einen Bruch doch für relativ gering hielt. Trotzdem wurde es für Michel alles in allem ein recht „beineschwimmlastiges“ Trainingslager.
Nachdem die Anreise bewältigt war, wurde gleich am ersten Tag auch das Schwimmbad unter die Lupe genommen. Obwohl überraschenderweise keine Startblöcke vorhanden waren und auch eine zweite Leine erst hart erkämpft werden musste, verlief die erste Trainingseinheit reibungslos. Nur Daniel schloss gleich erste Bekanntschaft mit dem Beckenrand, was von ihm mit der weltverändernden Neuheit kommentiert wurde „die Wand ist übrigens ganz schön hart“, bevor er unbeeindruckt weiter schwamm. Nach der Einheit durften sich alle mit dem leckeren Abendbrot stärken, was einen repräsentativen Vorgeschmack auf das wirklich leckere Essen für den Rest der Woche bot. Den Abend rundete eine ausgedehnte Runde „Werwolf“ ab, was während des ganzen Trainingslagers auf der Spielehitliste sehr weit oben stand. Vor allem Judith ging so in dem Spiel auf, dass sie sich manchmal vor lauter Eifer selbst enttarnte.
Vor der dritten Trainingseinheit gab es das erste und zum Glück einzige größere Motivationstief des Trainingslagers. Joy ging es so schlecht, dass sie – nachdem sie es zunächst tapfer probiert hatte trotzdem mitzuschwimmen – für den Rest der Trainingseinheit aussetzen musste. Dachte man zumindest. Als am Ende Delphinbeine tauchen geübt wurde, fragte sie sehnsüchtig, ob diese Aufgabe auch noch in einer anderen Einheit geübt werden würde. Als Nico das verneinte, stieg sie kurzer Hand wieder ins Training ein. Auch Lisa fühlte sich vor dieser Einheit gar nicht wohl und tat sich zu Beginn auch sehr schwer. Doch sie biss sich tapfer durch und drehte gegen Ende sogar wieder richtig auf. Hinterher stellte sie in der Umkleide fest, „Schwimmen ist gesund“, da es sowohl ihr als auch Joy gelungen war, sich im Laufe der Einheit wieder ganz zu erholen.
Für Daniel war das Trainingslager geplanter Weise bereits an diesem Abend beendet, weil er gleich früh am nächsten Morgen mit seinen Eltern in den Osterurlaub aufbrechen wollte.
Der nächste Tag war ein Montag. Warum ist das wichtig? Die Geschäfte haben wieder geöffnet. Nico konnte auf vielfachen Wunsch hin endlich Birnen einkaufen, die zur Stärkung am Nachmittag zusammen mit Äpfeln und Bananen reißenden Anklang fanden. Insbesondere die WK 4 forderte in der Regel mehrmals Nachschlag. Meistens stand gefühlte Sekunden später Stine mit dem leeren Teller wieder vor unserer Tür und verlangte nach mehr Obst.
Das zweite Highlight des Tages: Lisa R. kam aus Kassel angereist, um das Betreuerteam zu verstärken. Zuvor hatte sie noch rasch eine Klausur hinter sich gebracht und eine Tube Voltaren beschafft, um lädierte Kinder damit verarzten zu können.
Der darauffolgende Dienstag wurde von den Kindern besonders geschätzt: Es gab nur eine Trainingseinheit. Die WK 3 bewältigte hierbei erstmals einen Umfang von 3 Kilometern. Die WK 4 schwamm übrigens mit 2,7 Kilometern ihren Rekordumfang gleich in der zweiten Einheit am Montagvormittag. Für ihren Trainingsfleiß wurden die Kinder am Nachmittag wahlweise mit Schlittschuhlaufen oder dem Besuch des Kinder-Indoor-Parks belohnt. Hinterher waren beide Gruppen felsenfest davon überzeugt, dass sie selbst die bessere Wahl getroffen hatten. Im Indoor-Park waren Fangenspielen im Kletterlabyrinth, Trampolin springen und Riesenrutsche die besonderen Highlights. Die Schlittschuhläufer vertrieben sich die Zeit mit Wettrennen, Slalom fahren, Eisparcours und Rundenzeiten stoppen. Beide Gruppen vereinigten sich auf einem Spielplatz, wo der Kuchen von Judiths Mutter begeistert vertilgt wurde.
Anschließend wurde die niedliche Innenstadt Bad Sachsas unsicher gemacht. Nachdem ein Treffpunkt vereinbart und der Startschuss gegeben war, flitzten alle Kinder los, um ihr Taschengeld auf den Kopf zu hauen und sich mit Ostergeschenken auszustatten. Und was machten Darja, Lisa R. und Nico? Ganz hart chillen... und bereuen, dass sie den Kids nur eine Dreiviertelstunde Shopping-Zeit zugestanden hatten, denn das bedeutete auch nur dieselbe Zeit als Pause für sie. Als sie die Kinder wieder am vereinbarten Treffpunkt aufsammelten, verkündete Anton stolz: „Ich habe Prozente bekommen“. Wie sich herausstellte, musste er statt 2,50 € nur 1 € bezahlen; also viiiele Prozente.
Als Anna R. und Johanna wie üblich nach dem Abendbrot den Tischdienst erledigt hatten, machte unglücklicherweise der Putzeimer einen Abgang und verteilte seinen Inhalt großzügig im Speisesaal. Mit zunehmend mehr Spaß machten sich die beiden Mädels ans „Rennmäuse fangen“, alias Aufwischen, wobei sie den ganzen restlichen Raum bestens unterhielten.
Der nächste Tag war ein ganz besonderer: Johannas zehnter Geburtstag! Er begann gleich beim Wecken mit einem gemeinsamen Ständchen. Nicht nur bei Johanna, sondern auch bei ihrer kleinen Schwester Katharina sorgte der Geburtstag für viel Aufregung. Sie fragte sich lange, wie sie vorgehen sollte, um ihr Geschenk auch würdig an Johanna zu übergeben.
Noch vor dem Frühstück durfte Johanna an einem liebevoll gestalteten Geburtstagstisch mit Kuchen, Kerzen und Co. ihre zahlreichen Geschenke auspacken. Auch in beiden Trainingseinheiten durfte sie an der ein oder anderen Stelle ihre Wünsche mit einbringen. Z.B. gab es eine Überraschungsstaffel gemeinsam mit der WK 4, die am Vormittag ja bereits ihre Abschlusseinheit absolvierte.
Abends waren alle auf eine Party im Tischtennisraum eingeladen. Nun fragt man sich: Was versteht man mit zehn Jahren denn so konkret unter einer „Party“? Ganz klar: Sektpyramide aus Pappbechern mit Kindersekt, Discolicht, Tischdeko, Knabberzeug und Musik durften nicht fehlen. Die Zeit vertrieb man sich dann mit Stopptanz, Reise nach Jerusalem und Zuzwinkern.
Da es aber auch gleichzeitig der letzte Abend war, mussten danach noch alle fix ihre letzten Sachen einpacken. Trotzdem lagen die Kinder noch einigermaßen pünktlich und glücklich nach einer schönen Geburtstagsfeier in den Betten. Lisa R. und Nico ließen wie üblich auch diesen Abend mit einer Runde Tabu Junior ausklingen. Da Darja bereits mit der WK 4 nach Hause gefahren war, musste sie zu diesem Zweck per Telefonkonferenz zugeschaltet werden.
Die Abschlusseinheit war noch einmal sehr delphinlastig. Nachdem Thorben bei der letzten Delphineinheit zu ungeahnter Form aufgelaufen war, hatte er sich bereits Tage vorher auf diese letzte Einheit gefreut. Während für alle anderen aber nach 100 m Delphin endlich Schluss war, bestritten Silas und Joy sehr erfolgreich ihre 200 m Delphinpremiere. Silas vollbrachte dabei sogar das Kunststück beide 100er exakt gleich schnell zu schwimmen.
Als endlich der letzte Trainingsmeter bewältigt war, folgte die lang ersehnte Rache an der Trainerin: Nico wurde mit Hose und T-Shirt, aber zum Glück ohne Uhr, ins Wasser geschmissen. Anschließend ließen die Kids den letzten Schwimmbadbesuch noch im Spaßbad ausklingen.
Nachdem sich alle noch einmal bei einem leckeren Mittagessen (Schnitzel mit Kartoffelspalten) gestärkt hatten, ging es nach Hause. Schon im Auto erlagen die ersten den Anstrengungen der letzten Tage und verschliefen die Heimfahrt an einen Rucksack gekuschelt.