Seit dem 16.03.2020 ruht der Trainingsbetrieb und damit auch das Training der Wettkampfschwimmer. Innerhalb von wenigen Tagen wurden die Trainer und Aktiven vor eine ganz neue Herausforderung gestellt. War man noch davon ausgegangen, dass spätestens Anfang April ins Trainingslager nach Lloret de Mar (Spanien), Neumünster oder Korbach gereist wird, befinden sich nun alle Aktiven zu Hause. Statt intensiver Vorbereitung auf anstehende Meisterschaften, die jetzt zum Großteil alle abgesagt sind oder auf unbestimmte Zeit verschoben wurden, mussten die Trainer kreativ werden und sich Alternativen einfallen lassen. Insbesondere bei den oberen Wettkampfmannschaften ist es wichtig, dass sich die Schwimmer weiterhin fit halten, auch wenn sie dafür auf das Medium Wasser nun erstmal verzichten müssen bzw. sie es momentan hauptsächlich nur zum Händewaschen nutzen können. Immerhin gibt es in den Reihen Aktive, die bis zu 10x die Woche trainieren und schon aus rein gesundheitlichem Aspekt ist klar, dass in irgendeiner Form weiter trainiert werden muss.
Für die ersten beiden Wettkampfmannschaften (WK1 und WKM) und den beiden Trainerinnen, Karina Grosser und Kerstin Krumbach, stand fest, dass man nicht in eine Art Winterschlaf gehen darf und so lange wartet, bis die Schwimmhallen wieder öffnen. Schnell wurde organisiert, dass sich die Aktiven aus dem Kraftraum des Vereins Materialien ausleihen können, damit sie in nächster Zeit das Training zu Hause oder im Freien allein absolvieren. Für die Ausdauer steht nun das Laufen und Radfahren im Vordergrund. Gerade das Laufen stellt für die Schwimmer eine neue Herausforderung dar, da sie es bisher kaum oder gar nicht gemacht haben.Die Aktiven bekommen nun für zu Hause jeweils zu Wochenbeginn einen Trainingsplan mit sechs Einheiten die Woche. Trainiert wird von Montag bis Samstag. Der Sonntag ist trainingsfrei, kann für lockeres Radfahren oder Laufen genutzt werden. Die Trainer versuchen die Pläne möglichst abwechslungsreich zu gestalten. Neben dem Laufen und Radfahren gibt es Krafttrainingseinheiten mit verschiedenen Schwerpunkten, wie Cardio – Stabi – Dehnen und Zugseiltraining. Das Zugseiltraining ist die einzige Form, wo annährend der Bewegungsablauf beim Schwimmen trainiert wird. Die Pläne sind so konzipiert, dass Fitness, Ausdauer und Kraft den Schwimmern erhalten bleiben. Das für alle sehr wichtige Wassergefühl kann momentan nicht durch andere Übungen trainiert werden.
Da es zurzeit kein gemeinsames Training gibt, heißt es für die Trainer per Telefon oder WhatsApp mit den Aktiven Kontakt zu halten. Eine besondere Herausforderung für sie ist, dass sie eigenverantwortlich die Pläne absolvieren sollen, was ein großes Maß an Selbstdisziplin und Überwinden des eigenen Schweinhunds voraussetzt.
Sowohl die Trainerinnen als auch die Aktiven bewegen sich daher in einer neuen Umgebung. Es handelt sich um ein unfreiwilliges Projekt der besonderen Art, welches gut angelaufen ist. Dank vieler kreativer Ideen aller ist es bisher gelungen, den Schwimmern weiterhin eine gute Basis für die Zukunft zu bieten, so dass alle zuversichtlich sind, dass man die schwierige Zeit gut übersteht.
Wie die Schwimmer der WK2 die Situation meistern, könnt ihr im nächsten Bericht lesen.
31.03.2020/Kerstin Krumbach